Raumaufteilung nach Himmelsrichtungen – So nutzt ihr das Tageslicht optimal

Raumaufteilung nach Himmelsrichtungen – So nutzt ihr das Tageslicht optimal

Die Tage werden länger, und langsam atmen wir wieder auf. Nach den dunklen Monaten kriechen wir aus unseren Löchern, spüren die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut und riechen den nahenden Frühling. Wir nehmen unsere Umgebung wieder bewusster wahr – das Licht, die Schatten, den Rhythmus der Sonne. Es ist Zeit, aus dem Winterschlaf aufzustehen und unser Zuhause mit neuem Blick zu betrachten: Wie fällt das Licht in unsere Räume? Wo wärmt uns die Morgensonne? Und wo genießen wir den goldenen Abendhimmel? Hier sind einige Gedanken zur Raumaufteilung nach Himmelsrichtungen.

Saniertes Bauernhaus in Österreich Himmelsrichtungen

Die Ausrichtung eines Hauses beeinflusst weit mehr als nur die Aussicht. Je nachdem, wo welches Zimmer platziert ist, kann das Tageslicht optimal genutzt werden – für mehr Wohnkomfort, eine angenehme Atmosphäre und sogar Energieeinsparungen. Aber welche Himmelsrichtung eignet sich für welchen Raum? Hier ein Überblick:

Osten – Perfekt für Morgenmenschen

Der Osten empfängt die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Deshalb eignet sich diese Seite besonders für das Schlafzimmer, wenn ihr gern mit natürlichem Licht aufwacht. Auch Frühstücksbereich, Badezimmer oder Homeoffice profitieren von der Morgensonne. Wer in der Früh schwer in die Gänge kommt, kann sich so das Aufstehen erleichtern.

Norden – Für Räume ohne hohe Lichtansprüche

Die Nordseite eines Hauses bleibt das ganze Jahr über eher kühl und erhält wenig direktes Sonnenlicht. Hier sollten Räume platziert werden, die wenig Helligkeit brauchen, wie Abstellräume, Carports, Garagen oder Technikräume. Falls ihr dennoch ein Wohn- oder Schlafzimmer im Norden habt, gibt es Tricks, um mehr Licht hineinzubringen – zum Beispiel mit hellen Wandfarben oder reflektierenden Flächen, die das Licht aus dem Süden weiterleiten.

Mehr Tipps für die nördliche Ausrichtung findet ihr hier: https://architektur-fuer-alle.at/blog/bei-uns-ist-es-auch-im-norden-hell/

Glasfront von einem sanierten Bauernhaus Himmelsrichtungen

Süden – Die Sonnenseite des Wohnens

Sonnenlicht sorgt für Wohlbefinden – besonders im Winter. Die Südseite ist daher ideal für Wohnzimmer, Essbereich oder Kinderzimmer. Hier entsteht eine helle, warme Atmosphäre. Falls eine Terrasse geplant ist, sollte sie ebenfalls nach Süden ausgerichtet sein – perfekt für die ersten warmen Frühlingstage. Achtung: Im Sommer kann es hier sehr heiß werden. Sonnenschutz ist wichtig!

So beispielsweise könnt ihr den Terrassenbereich gestalten: https://architektur-fuer-alle.at/blog/in-den-ersten-fruehlingsstrahlen-den-morgencafe-geniessen/

Westen – Für Abendsonne und Gemütlichkeit

Der Westen ist ideal für alle, die die Abendsonne genießen. Wohnzimmer, Essbereiche oder Balkone sind hier besonders gut aufgehoben, wenn ihr gern abends noch Licht habt. Auch eine Küche oder ein Arbeitszimmer kann von der sanften Abendsonne profitieren – ein natürlicher Energieboost für kreative Stunden.

Hier ein paar Inspirationen zum Essbereich:

Fazit – Die richtige Planung zahlt sich aus

Wer die Himmelsrichtungen bei der Raumplanung berücksichtigt, kann sein Zuhause optimal auf das Tageslicht abstimmen. Das sorgt nicht nur für mehr Wohnkomfort, sondern kann auch Heiz- und Stromkosten senken. Ihr habt Fragen zur optimalen Raumaufteilung? Meldet euch gerne! Schreibt unserem Architekturbüro gerne eine Anfrage oder ruft mich einfach unter 0043-676-7267983 an.

Autor: Lisi Wieser

Lisi Wieser, Architektin, leitet seit 2012 das Atelier "Architektur für Alle!". 2020 entwickelte sich daraus ein neues Entwurfsformat: das Online-Plancoaching. Als Doktorandin erforscht Wieser zurzeit neben ihrer Tätigkeit im Atelier "Architektur für Alle! Planen für kleine Wohnarchitekturen - Strategien im Umgang mit der Unplanbarkeit alltäglicher Architekturen “an der TU Berlin (seit 2019). Seit 2015 unterrichtet Sie Entwurf an der TU Wien. Sie engagierte sich politisch in der ZiviltechnikerInnenkammer (2015-2019), studierte an der TU Delft (2004) und verbrachte 2006 ein Auslandsjahr bei Dive Architects in London. Ihr Architekturstudium schloss sie 2007 an der TU Wien mit Auszeichnung bei Prof. William Alsop ab.